KLÄRANLAGE
 
 

 

Fünf Gemeinden bilden den AZV
 

Als die Kläranlage Herzogmühle 1976 in Betrieb ging, war dies ein wichtiger Meilenstein in Hinblick auf den Gewässerschutz. Doch ebenso wie sich der Zweckverband weiterentwickelte und die Zulaufmengen und Zulaufschmutzfrachten sich mit der Zahl der angeschlossenen Einwohner drastisch erhöhten, stiegen auch die Anforderungen an die Reinigungsleistung der Kläranlage. Die Verschärfung der umweltpolitischen Vorgaben ging einher mit Fortschritten im Bereich der technischen
Entwicklung. Der Zweckverband reagierte mit der Sanie-rung, Erweiterung und Ertüchtigung der Kläranlage, die sich damit nun auf dem modernsten technischen Stand befindet.

 

Funktionsweise und Einrichtungen

Das Abwasser aus dem Verbandsgebiet fließt über die Sammelkanäle und Pumpwerke in den angeschlossenen Ortschaften der Kläranlage zu.

Mechanische Reinigung

 

 

Die neue Sandwaschanlage

 

 

Das neue Belebungsbecken

 

 

Das neue Nachklärbecken umfasst 2750 Kubikmeter und hat einen Innen-durchmesser von 30 Metern.

Dort erfolgt zunächst die mechanische Reinigung, bei der die sogenannten Sperrstoffe wie zum Beispiel Hygiene-artikel heraus genommen werden.

Im ersten Bauabschnitt der Sanierung und Erweiterung (2000/01) wurde die mechanische Reinigung für insgesamt 2,9 Millionen DM modernisiert. Mit dem Neubau eines Betriebsgebäudes und dem Umbau des bestehenden erfolgte auch der Einbau einer neuen Rechenanlage, die bei einer Spaltweite von drei Millimetern eine feinere Siebung erlaubt als zuvor. Da das Rechengut nun auch gepresst wird und somit weniger wiegt, ist die Entsorgung wesentlich kosten-günstiger.

Im ebenfalls neu gebauten Sand- und Fettfang setzt sich zum einen der über die Straßensinkkästen eingetragene Sand ab, zum anderen sammelt sich das mitgeführte Fett an der Oberfläche ab und wird der Entsorgung zugeleitet.

Da der Sand aus dem Sandfang oder aus den Kanalspülfahrzeugen stark verunreinigt ist und als Sondermüll kostenintensiv entsorgt werden müsste, wurde auch eine Sandwaschanlage errichtet. Durch die Wäsche wird der Sand soweit aufbereitet, dass er im Straßen- oder Kanalbau als Recycling-Baustoff wieder verwendet werden kann.

Da nicht alle Einzelgehöfte oder entlegenere Weiler an den Kanal angeschlossen werden können, wird auch in weiterer Zukunft Fäkalschlamm aus den Dreikammerklärgruben anfallen. Hierfür wurde eine Fäkalschlammannahme-station gebaut.

In der chemisch-biologischen Reinigung wird das A-bwasser im sogenannten Belebtschlammverfahren behan-delt. Diese Reinigungsstufe wurde im Bauabschnitt II (2005/06) für 5,5 Millionen Euro nach modernen Standards ausgebaut. Dabei kam ein Sondervorschlag zur Aus-führung, bei dem die alten Becken nicht mehr benötigt wurden. Gleichzeitig konnte dadurch die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.

Im Zuge der Maßnahme wurde ein 54 Meter langes und 30,20 Meter breites Belebungsbecken mit einer Wassertiefe von 5,5 Metern und einem Gesamtvolumen von 8100 Kubikmetern errichtet. Hier werden die im Abwasser enthaltenen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, teilweise auch die Phosphorverbindungen mit Hilfe von Bakterienflocken um- und abgebaut. Diese Bakterien benötigen für ihre Arbeit zeitweise aerobe bzw. anoxische Zustände. Für die aeroben Phasen und zur Schlammstabilisierung wird Sauerstoff benötigt. Während dieser früher über Oberflächenwalzen ins Abwasser eingebracht wurde, erfolgt dies nun weitaus flexibler und energiesparender über ein System der Druckbelüftung. Dabei wird der Sauerstoff über ein Verteilersystem am Beckenboden mit feinblasigenBelüfterelementen zugeführt. Die Druckluft wird in den Kompressoren im neuen Maschinenhaus hergestellt.

Danach wird das Abwasser über einen Düker ins ebenfalls neu errichtete Nachklärbecken eingeleitet, wo die Bakterienflocken über Sedimentation abgeschieden werden. Das heißt: Der Klärschlamm sinkt nach unten und das gereinigte Wasser wird aus dem Nachklärbecken über eine Zackenschwelle in die Pfatter geleitet. Das Nachklär-becken hat einen Innendurchmesser von 30 Metern und eine mittlere Wassertiefe von 3,90 Metern. Es umfasst 2750 Kubikmeter.

Der entstandene Schlamm wird anschließend maschinell von ca. 1 % Trockensubstanz (TS) auf rund 6 % TS einge-dickt und in den dreigeteilten Schlammstapelbehälter / Schlammsilo gepumpt. Dort wird er ebenso wie die ange-lieferten noch nicht entwässerten Fremdschlämme aus den Partnergemeinden zwischengelagert. Der Schlammsilo hat einen Innendurchmesser von 28 Metern und ein Gesamtvolumen von 3255 Kubikmetern.

In der weiteren Behandlung wird der Schlamm mittels einer Zentrifuge auf 25 Prozent TS entwässert und sodann über eine Abwurfeinrichtung dem Vorlagebehälter der Trocknung zugeführt.Insgesamt wurden bei der Modernisierung der Kläranlage 30000 Kubikmeter Erde bewegt und 5000 Kubikmeter Beton verbaut. An Leitungen für Abwasser und Schlamm wurden 1000 Meter verlegt.

 

 

 

 

  
     
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